Mittwoch, August 08, 2007

Sunnuntai, 22.7. Morgens halb zehn in Finnland

Ich bin schon seit einer Stunde wach, obwohl ich ja ausschlafen wollte. Eigentlich wollte ich mir nur mal kurz entleeren, dazu muß man hier aber das Haus verlassen und 1 km durch den Wald laufen. Nee, Quatsch, aber so 30 Meter sind es schon.

Draußen schien so schön die Sonne, daß ich mich erstmal an den Strand stellen mußte. Diese Ruhe! Das einzige was zu hören ist, sind Vogelgesänge, das Brummen der Bienen und das leise Plätschern des Sees. Ab und zu hört man einen Fisch springen. Das Schilf raschelt leise in der sanften Brise. Nein, wie poetisch. Ist aber so. Nicht eine Wolke ist zu sehen. Ich könnte hier stundenlang sitzen und aufs Wasser starren. Nee, wie schön.

Nach einer Stunde, war dann doch die Kaffeelust größer. Bin schon bei der dritten Tasse. *hust*

Jetzt hat sich auch der Holde erhoben. Erster Satz: hast du schon Kaffee gekocht? Ja, aber der ist fast schon leer.;-)

Der Hund liegt im Sand und hofft darauf, daß einer ihm Steine ins Wasser wirft, nach denen er dann tauchen kann. Das wollen wir ihm aber abgewöhnen, wegen seiner Zähne. Eine Zahn ist schon abgebrochen.

Gestern haben wir also hier das Mökki geentert. Ca. 3 Stunden haben wir von Helsinki hierher gebraucht. Heikki hat uns bereits erwartet. Hat der ein süßes Haus. Rot (ach) und direkt am Wasser. Und einen Babyhund. Vier Monate alt. Süß. Sieht aus wie ein kleiner Fuchs.

Heikki spricht sehr gut deutsch. Seine Frau Maja hat uns die Bettwäsche überreicht, dann sind wir hinter Heikki hergefahren.

Das Haus ist recht klein, das kleinste bisher. Es hat ein kleines Schlafzimmer und ein Wohnzimmer. Nicht zu vergessen, die Miniküche. Der Herd hat nur zwei Platten, naja, wird schon gehen. Viel Stauraum gibt es halt nicht. Macht nix. Wir wollen ja sowieso nicht in der Hütte hocken. Leider gibt es kein fließend Wasser, Trinkwasser müssen wir bei Heikki aus dem Brunnen holen, Nutzwasser aus dem See.

Der See ist gerade mal 10 Meter (wenn überhaupt) vom Haus entfernt. Wunderschön. Wir haben zwei Badestellen, eine direkt unterhalb des Hauses, wo Sandstrand ist, aber auch viel Schilf wächst. Hier stehen auch eine Schaukel, ein Tisch mit Stühlen und der Grillplatz ist auch hier.

Die zweite Stelle ist unterhalb der Sauna, vielleicht 20 oder 30 Meter vom Haus entfernt. Dort ist ein kleiner Bootsteg. Meine Stelle zum Baden. Das Ufer ist sehr flach, und der See wird erst nach einigen Metern tiefer. Und: keine Felsen. Das ist schade, ich habe auf einen schönen flachen Sonnenfelsen gehofft. Ich liebe diese glatten Felsen. Aber ca. 50-100 Meter vom Ufer weg ist eine schöne Steininsel. Gestern haben wir die schon mit dem Boot erkundet. Heute werd ich mal rüberschwimmen.

Das Mökki steht in einem kleinen Wäldchen. Überall wachsen Blaubeeren und Pilze. Blöd, daß wir uns mit Pilzen nicht auskennen. Da bin ich doch etwas vorsichtig.

Als wir angekommen sind, mußte ich ja erstmal das Wasser ausprobieren. Dann sind wir zu einem kleinen Laden gefahren, und haben erste Einkäufe gemacht.

Zurück wurde erstmal die Sauna angeheizt. Irgendwie ging das gestern nicht so gut. Wir haben nur 70 Grad hingekriegt. Der Rauch zog nicht richtig ab.

Nach der Sauna war ich am Verhungern. Blöderweise wollten wir grillen. Hendrik hat die Glut aus dem Saunaofen genommen, sonst hätte das zu lange gedauert.

Und was ist man am ersten Abend?????? Genau Wilhelm- Makkara mit Turun Sinappi und eigentlich Roggenbrot. Wir hatten aber Knoblauchbaguette. Dazu ein schöner Salat und Karhu.

Es ist seltsam, wenn es so lange hell ist. Man verliert das Zeitgefühl. Wir haben erst um 23.30 Uhr gegessen. Kein Wunder, daß wir am Verhungern waren.

Um 12 Uhr war es immer noch hell. Es wurde sowieso nicht ganz dunkel.

Sehr positiv: fast keine Vampire ( Stechfliegen). Zumindest gestern.

So, eigentlich wollte ich keinen Roman schreiben. Wird mal Zeit fürs Wasser!

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